Zukunftsprojekte wie Stuttgart 21 und ihre Finanzierung

Da der Seitenumfang in diesem Blog begrenzt ist, es aber noch viele Aspekte des demografischen Wandels gibt habe ich dem Thema eine eigene Website gewidmet. Diese und zusätzliche Informationen zum Thema "Wirtschaft/ Steuern/ Finanzierung von Zukunftsprojekten" gibt es deshalb auf:
http://www.bevoelkerungsrueckgang-demografischer-wandel-folgen.de/pageID_10558450.html
Einige Ergänzungen sind bereits drin und weitere werden nach und nach folgen.

Demografische Entwicklung 
Der Bevölkerungsrückgang in Deutschland und seine Folgen
Teil 4: Zukunftsprojekte wie "Stuttgart 21" und ihre Finanzierung

Als Einstieg hier nochmal der Auszug aus der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes vom November 2009:
"Bei der Fortsetzung der aktuellen demografischen Entwicklung wird die Einwohnerzahl von circa 82 Millionen am Ende des Jahres 2008 auf etwa 65 ... beziehungsweise 70 Millionen ... im Jahr 2060 abnehmen."


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Inwieweit berücksichtigt man dies bei Zukunftsinvestitionen wie „Stuttgart 21“?


Bis zur Inbetriebnahme von Stuttgart 21 und der neuen Strecke sinkt die Bevölkerungszahl in Deutschland von ca. 82 Mio. im Jahre 2010 auf ca. 80 Mio. in Jahre 2020. Ab Inbetriebnahme 2020 setzt der verstärkte Rückgang der Bevölkerungszahl ein. Zuvor erfolgt die deutliche Erhöhung des Durchschnittsalters der Bevölkerung mit den entsprechenden altersbedingten Einschränkungen bei einem Teil der Senioren. ABER:
Aus: Präsentation Dr.-Ing. Volker Kefer (DB AG): Erste Fachschlichtung: Strategische Bedeutung und verkehrliche Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart 21 und Wendlingen-Ulm | Stand: Oktober 2010 

Nach der von Dr. Kefer vorgestellten Verkehrsprognose erhöht sich der Personenverkehr zwischen den deutschen TOP 10 -Metropolen von 2004 bis 2025 um 62%.
1. Warum sollte das so sein, wenn in diesem Zeitraum die Bevölkerung in Deutschland von. ca. 82,5 Mio. auf ca. 78 Mio. sinkt?
2. Welche Veränderung des Personenverkehrs ist zwischen den Metropolen und im Regionalverkehr im Großraum Stuttgart angesichts des deutlichen Rückgangs der arbeitenden Bevölkerung und Erhöhung des Durchschnittsalters sowie anschließenden Bevölkerungsabnahme zu erwarten?

Wie "demografiefest" sind Investitionen?

Was für den Zusammenbruch der Finanzierung unseres Sozialsystems gilt, wenn der Anteil arbeitender Menschen innerhalb weniger Jahre drastisch sinkt, gilt natürlich genauso für alle öffentlichen Ausgaben. Geschlossene Hallenbäder und andere Einrichtungen sowie den immer schlechter werdenden Straßenzustand kann man heute schon in den Teilen Deutschlands besichtigen, die - nicht nur in der Ex-DDR - besonders stark vom Bevölkerungsrückgang betroffen sind. Das ist aber erst die Spitze des Eisbergs, der uns ab etwa 2020 mit voller Wucht erfasst, siehe die Grafik oben.
Wie soll der geringere arbeitende Teil der Bevölkerung das Gesundheitswsesen und die Pflege, den Erhalt der öffentlichen Infrastruktur und Zinsen und Tilgung für die vorhandenen Staatsschulden finanzieren?
Völlig unmöglich - solch einen Produktivitätszuwachs kann es nicht geben!

Demografiebeauftragte für Zukunftsinvestitionen wie "Stuttgart 21"!

Viele Kommunen und Unternehmen haben inzwischen Demografiebeauftragte ernannt, die sich mit den Auswirkungen des demografischen Wandels beschäftigen und zukunftsorientierte Entscheidungen unter diesem Gesichtspunkt prüfen.
Gibt es solch eine Prüfung für alle Projekte, die von Bund und Ländern aus Steuermitteln finanziert werden? Gibt es eine Bedarfsprüfung, die die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung und die Refinanzierung berücksichtigt?
Die Bauarbeiten für "Stuttgart 21" sollen 2019 abgeschlossen werden. Ist dieses Projekt ökologisch und ökonomisch notwendig und sinnvoll angesichts des Bevölkerungsrückgangs ab Inbetriebnahme, zumal die auch bei Bevölkerungsrückgang notwendige Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene damit kaum erreicht wird? Gibt es andere Verkehrsprojekte die unter Berücksichtigung der genannten Faktoren sinnvoller/ wichtiger sind?
Wie und wann kommen die eingesetzten Kosten wieder herein? Unabhängig davon, inwiefern die bisher kalkulierten Baukosten eingehalten werden können: Bei Bauprojekten wird immer nur von den Baukosten gesprochen. Da aber die Bauherren - in diesem Fall Bahn, Bund und Land – das Geld nicht auf dem Konto haben, müssen die Projekte in aller Regel weitgehend fremdfinanziert werden. Für nur 10 Jahre ergibt das bei den derzeit niedrigen Zinsen von ca. 3% für 10jährige Bundesanleihen schon mal Zinskosten von 30% der Bausumme. Aber die "Darlehen"sind ja nach 10 Jahren nicht getilgt wie der Ratenkredit für einen PKW.
Neue Anleihen zu den dann gültigen Konditionen müssen aufgenommen werden und die Zinsen werden wohl angesichts des verschlechterten Ratings auch deutscher Staats-, Länder- und Bahnanleihen wohl wesentlich höher liegen - wenn sich dann überhaupt noch Abnehmer dafür finden. Innerhalb von ca. 30 Jahren wird also - falls ich keinen Denkfehler mache - der Zinsaufwand die gleiche Höhe wie die Baukosten erreichen. So werden aus 7 Mio. Euro (für neuen Bahnhof und Neubaustrecke) 14 Mio., auch wenn die Baukostenkalkulation eingehalten werden sollte! Und auch das müssen diejenigen bezahlen, die dann noch arbeitsfähig sind.
Da der Seitenumfang in diesem Blog begrenzt ist, es aber noch viele Aspekte des demografischen Wandels gibt habe ich dem Thema eine eigene Website gewidmet. Diese und zusätzliche Informationen zum Thema "Wirtschaft/ Steuern/ Finanzierung von Zukunftsprojekten" gibt es deshalb auf:
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